Land stellt Strategie für die Terminvergabe beim Impfen um
Baden-Württemberg hat ein Recall-System zur Terminvereinbarung für Impfungen geplant. Das System soll lange Wartezeiten am Servicetelefon und erfolglose Terminvereinbarungen verhindern.
- Feb. 2021
Nach der lautstarken Kritik an langen Wartezeiten am Servicetelefon und an erfolglosen Terminvereinbarungen für eine Impfung hat das Land seine Strategie umgestellt. Ab kommenden Montag (8.2.2021) bietet das Land ein sogenanntes Recall-System an, teilte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) mit.
Wer einen Termin haben wolle, werde dann in dem Recall-System registriert und bekomme diesen später mitgeteilt. Anrufer müssten sich also nicht ein zweites Mal bemühen. Das System solle genutzt werden, solange es einen Mangel an Impfstoff gebe, sagte Lucha am Dienstag in Stuttgart.
Zu Beginn des zweiten Quartals werde sich die Lage entspannen, zeigte er sich zudem zuversichtlich. Details zum neuen System will die grün-schwarze Landesregierung am kommenden Freitag (5. Januar) vorstellen.
Recall-System in Medizin bereits bewährt
Arztpraxen nutzen Recall-Systeme bereits seit längerem als eine Art Wiedervorlage. Sie erstellen unter anderem Erinnerungen für Auffrisch-Impfungen im Computer und fordern Patienten rechtzeitig zur Impfung auf.
Vor allem die Corona-Hotline 116 117 ist seit Wochen komplett überlastet. Auch eine Terminvereinbarung ist schwer, zumal deutlich weniger Impfstoff zur Verfügung steht als
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zeigte am Dienstag Verständnis für die Kritik: „Ich verstehe natürlich, dass das an den Nerven zehrt, wenn man keinen Termin bekommt, dass die Leute da gefrustet sind und teilweise wütend.“
Es würden allerdings teilweise 300 000 Anrufe in nur einer Stunde auf der zentralen Hotline registriert. „Da ist es nicht vermeidbar, dass man in der Warteschleife hängt.“ Aus diesem Grund werde diese Strategie auch geändert.