Weinheim. Es ist nicht nur schwierig, einen Impftermin zu bekommen. Auch der Weg dorthin ist für die aktuelle Impfzielgruppe der Menschen über 80 Jahre oft ein Problem: organisatorisch und in etlichen Fällen auch finanziell. Das schreibt die Stadt Weinheim in einem Pressebericht.
Wenn Angehörige, Freunde oder Nachbarn die zu impfende Person zum Impfzentrum begleiten können, ist dies sehr entlastend und der beste Weg. Aber nicht jeder hat diese Möglichkeit, und bei manchen scheitert es an der geringen Rente, sodass man sich kein Taxi leisten kann.
Deshalb haben sich der Stadtseniorenrat, die Diakonie und Caritas zusammen mit der Stadtverwaltung Weinheim überlegt, wie unbürokratisch geholfen werden kann. Gemeinsam wurden eine Reihe von Möglichkeiten für die derzeit impfberechtigten Älteren über 80 Jahre erarbeitet. Grundsätzlich gilt: Für Personen, die mindestens Pflegegrad 3 haben in Kombination mit einer Einschränkung der Mobilität oder eine Schwerbehinderung mit Kennzeichen aG, H, BI kann der Hausarzt eine Krankenfahrt verordnen. Dann tragen die Krankenkassen die Kosten.
Hilfe durch Seniorenfonds
Falls dies nicht möglich ist, können ältere Menschen mit sehr geringem Einkommen, die also zum Beispiel eine Grundsicherung oder Wohngeld erhalten oder nur über ein sehr geringes Einkommen verfügen und in Weinheim leben, sich an weitere Organisationen wenden. Zum Beispiel an das Diakonische Werk (06201/90290) oder den Caritasverband (06201/99460). Beide verwalten den Seniorenfonds. Durch ihn können Taxigutscheine für das Weinheimer Taxiunternehmen „Mein Taxi“ ausgegeben werden.
Es gibt darüber hinaus eine Kooperation zwischen dem Stadtseniorenrat, der Bürgerstiftung und der Stadtverwaltung Weinheim. Der Stadtseniorenrat wird für bedürftige Weinheimerinnen und Weinheimer Gutscheine für Taxifahrten zum Impfzentrum ausstellen, je nach Fahrtweg zum Impfzentrum in unterschiedlicher Höhe. Die meisten Taxibetriebe in Weinheim nehmen diese Gutscheine an, schreibt die Stadt.
Weitere Ansprechpartner
Interessierte wenden sich bitte an den Stadtseniorenrat (06201/184390, dienstags 15 bis 17 Uhr, donnerstags 10 bis 12 Uhr). Die Verwaltungsstellen der Weinheimer Ortsteile bieten ebenfalls Unterstützung an und können weiterhelfen, zum Beispiel bei der Vermittlung von Fahrdiensten. Auch der Verein Lebenshilfe kann zu bestimmten Zeiten Personen zum Impfzentrum fahren und bei Bedarf begleiten (06201/9868915).