Zwei Digitallotsen weisen den Weg

WEINHEIM, 18.12.2020

 

Weinheim. Für den Stadtseniorenrat stand das Jahr 2020 ganz im Zeichen der Digitalisierung. Es sei ein Thema, das für viele bislang Neuland bedeutet habe, schreibt der Verein in einer Pressemitteilung, in der er auf das Jahr zurückblickt. Doch Corona und die damit einhergehende Einschränkung von persönlichen Kontakten habe schnell dazu geführt, dass viele Seniorinnen und Senioren sich mit neuen Kommunikationsformen vertraut gemacht hätten.

Für das Internet ist man nie zu alt.
Digitale Medien wie Smartphones und Tablets standen beim Stadtseniorenrat im Coron-Jahr im Fokus.
Auch im den kommenden Jahren soll das Thema Digitalisierung ein SChwerpunkt der Arbeit des Vereins bleiben.

Anfangs mühsam und schwierig

Dennoch habe die Pandemie dem Verein und seinen Mitgliedern viel abverlangt. Die Umstellung auf die digitale Kommunikation sei anfangs mühsam und schwierig gewesen, schreibt der Stadtseniorenrat weiter. Zum Glück habe der Anfang 2020 neu gewählte Vorstand mit den beiden Vorsitzenden Hans Georg Junginger und Sonja Kühn rasch Wege gefunden, mithilfe von Videotelefonaten die Organisation zusammenzuhalten.

Tickets für den Waidsee beliebt

Besonders gefreut hat es den Stadtseniorenrat, dass er den älteren Bürgerinnen und Bürgern Weinheims im Sommer helfen konnte, auch ohne Smartphone und Internet das Strandbad am Waidsee zu besuchen. Der Ticketverkauf funktionierte zu dieser Zeit nur digital. Für alle, die auf diesem Wege keine Karte kaufen konnten, rief der Stadtseniorenrat deshalb in seinem Büro am Dürreplatz einen Ticketverkauf ins Leben. Dieser Service sei für viele eine Erleichterung gewesen und oft genutzt worden.

Um denjenigen, die Smartphone und Tablet besser kennenlernen wollten, eine Unterstützung zu bieten, engagierte der Stadtseniorenrat außerdem zwei Digitallotsen. Norbert Kramer und Helmut Holland brachten den Älteren den praktischen Nutzen des Internets näher und halfen zum Beispiel dabei, Bankgeschäfte digital abzuwickeln. Die Digitallotsen sollen auch weiterhin aktiv sein. Neben der traditionellen Aufgabe des Vereins – für ältere Menschen eine Anlaufstelle für alle möglichen Anliegen im sozialen Bereich zu sein – will der Stadtseniorenrat so verstärkt daran arbeiten, den Weinheimer Senioren die digitale Welt näherzubringen.


Die Digitallotsen Norbert Kramer (links) und Helmut Holland beraten Vorstandsmitglied Senta Amann am Tablet.

Video statt Eröffnungsfeier

Im Jahr 2020 hat der Verein sich deshalb zudem einer bundesweiten Initiative angeschlossen und in seinen Räumen der Dürrestraße 2 einen Standort des „Digital-Kompass“ eingerichtet. Diese Standorte sind lokale Anlaufstellen für Menschen, die Unterstützung im Umgang mit den digitalen Medien suchen. Sie bieten Informationen und Möglichkeiten zum Austausch. Ziel ist es, älteren Menschen einen souveränen Umgang mit dem Internet zu ermöglichen.

Die Eröffnungsfeier für den „Digital-Kompass“-Standort war für November geplant gewesen, musste aber wegen Corona abgesagt werden. Stattdessen wurde ein Video gedreht, das demnächst auf der Homepage des Stadtseniorenrats (unten stehender Link) abgerufen werden kann. Die analoge Feier soll nachgeholt werden.

Auch Jugendliche helfen

Als zweites großes Projekt im Bereich der Digitalisierung hat sich der Stadtseniorenrat vorgenommen, zusammen mit den Weinheimer Jugendmedien die Aktion „Jugendliche helfen Senior*innen bei der Entdeckung digitaler Medien“ zu starten. Auch in diesem generationsübergreifenden Projekt geht es darum, ältere Menschen zu befähigen, mit Geräten wie Smartphones, Tablets und Computern umzugehen, um so den Alltag selbstständiger bewältigen zu können, insbesondere in der aktuellen Zeit.

Der „Digital-Kompass“

Das Projekt „Digital-Kompass“ stellt Senioren kostenfreie Angebote zum Thema Digitalisierung zur Verfügung.

Derzeit entstehen deutschlandweit 100 Standorte.

Dort sollen ältere Menschen, die keinen Zugang zum Internet haben, dabei unterstützt werden, digitale Angebote selbst auszuprobieren.

An den Standorten finden Schulungen statt, es gibt persönliche Beratung und es liegen Informationen aus.

Für den „Digital-Kompass“ arbeitet die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) mit den Vereinen „Deutschland sicher im Netz“ und „Verbraucher Initiative“ zusammen.

Er wird vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz gefördert. -/tho